Schule jetzt mit lesen, schreiben und rechnen

Martin Habersaat: Unsere Kinder sollen an der Grundschule lesen, schreiben und rechnen lernen. Dass das eine Nachricht ist, zeigt den Ernst der Lage 2023.

Bild: Philip Häniche

Zum Handlungsplan „basale Kompetenzen“ sagt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:

„Unsere Kinder sollen an der Grundschule lesen, schreiben und rechnen lernen. Dass das eine Nachricht ist, zeigt den Ernst der Lage 2023. Gerade in der letzten IQB-Studie hatte Schleswig-Holstein ein schlechtes Zeugnis ausgestellt bekommen. Im Gegensatz zu Hamburg. Viele der von der Bildungsministerin vorgestellten Maßnahmen sind in Hamburg erprobt und sicher richtig. Es fällt jedoch auf, dass überwiegend die kostengünstigen Maßnahmen übernommen werden (Leseband, Grundwortschatz). Gerade der Anfang von Bildungskarrieren eignet sich aber nicht für Spar- oder Placebopolitik.

Die Zahl der zu unterrichtenden Stunden hochzusetzen, mag gut klingen. Wichtiger ist der Blick auf die tatsächlich unterrichteten Stunden. Finden sie statt? Oft nicht nach Plan. Werden die von ausgebildeten Fachlehrkräften gegeben? Häufig nicht. Werden Klassenlehrkräfte endlich entlastet? Leider nein.

Vertagt wird das Thema des Übergangs von der Kita in die Grundschule. Da sollte Frau Prien in Schleswig-Holstein ruhig umsetzen, was sie in CDU-Grundsatzpapiere schreibt. Der Wert des zentralen Datenblatts steht und fällt mit der Praxis vor Ort. Zeit für eine große Fortbildungsoffensive und konkrete Unterstützung für die Schulen. Eigentlich. Tatsächlich werden dem IQSH gerade Sparrunden aufgezwungen. Das Projekt „Schuleingangsphase“ traf es als erstes. Und während andernorts der Rahmen für das Recht auf Ganztag in der Grundschule ab 2026 Form annimmt, lassen sich in Schleswig-Holstein nicht einmal Schemen erkennen.“

Martin Habersaat