Wenig Kriminalität in Glinde

Okke Wismann (rechts) dankt Axel Schindler. Bild: Frank Tarcikowski

Polizeichef im Gespräch mit der SPD:

„Glinde ist sicher“, sagt Axel Schindler. Die SPD Glinde hat den Leiter der örtlichen Polizeistation zu ihrer Mitgliederversammlung eingeladen, im zweiten Anlauf hat es am 13. August 2019 geklappt. Schindler gibt Einblick in die Arbeit der Polizei und erläutert die aktuelle Kriminalstatistik. In Glinde werden pro Einwohner so wenige Straftaten begangen wie in kaum einer Gemeinde in Schleswig-Holstein (in Lübeck sind es beispielsweise mehr als doppelt so viele). Die Zahl ist in 2018 gegenüber 2017 noch einmal zurückgegangen, die Aufklärungsquote ist gestiegen. Überwiegend kümmert sich die örtliche Polizei um Ladendiebstähle, aufgebrochene Autos oder Wohnungseinbrüche. Wenn Körperverletzungen und Sachbeschädigungen vorkommen, sind es zumeist Schlägereien unter Jugendlichen und Graffitis. Schwere Gewaltverbrechen gab es keine.

Zwar haben viele Menschen das Gefühl, es sei um die öffentliche Sicherheit immer schlechter bestellt. Dieses Gefühl entspricht aber in Glinde nicht den Tatsachen, so Schindler. Die Polizei ist unter anderem an den Schulen präventiv tätig, klärt auf und versucht auch auf diesem Wege, das subjektive Sicherheitsempfinden zu steigern. Allerdings ist die Personalausstattung so knapp, dass keine großen Gestaltungsspielräume bestehen. Schindler würde z.B. gerne regelmäßig Fußstreifen einsetzen, doch dafür fehlen ihm zurzeit die Einsatzkräfte. Seine Polizeistation ist für Glinde und Oststeinbek zuständig, zu manchen Zeiten auch für Barsbüttel. Hierfür stehen insgesamt 21 Beamtinnen und Beamte zur Verfügung.

Den Bürgerinnen und Bürgern rät der Polizeichef, es Einbrechern und Dieben nicht zu leicht zu machen: Lieber keine Leiter neben dem offenen Fenster stehen lassen, lieber die Handtasche nicht im Einkaufswagen ablegen. Ferner weist Schindler eindringlich auf Trickbetrüger hin, die vor allem Senioren anrufen und sich als deren Kinder oder Enkel, oder als Polizeibeamte ausgeben. Die Betrüger gehen äußerst geschickt vor und schaffen es überraschend häufig, große Mengen Bargeld zu erbeuten. „Man sollte niemals einem Unbekannten Bargeld übergeben“, so Schindler.

Okke Wismann, Vorsitzender der SPD Glinde, zeigt sich positiv überrascht über die guten Nachrichten. Er dankt Schindler für seinen Besuch und für die gute Arbeit der Polizei. Natürlich will die SPD auch wissen, ob es etwas gibt, das die Polizei sich von der lokalen Politik wünscht. Dazu fällt Schindler nur eine Sache ein: Ein neues Geschwindigkeitsmessgerät, um Raser aufs Korn zu nehmen. Hierfür hat die Polizeistation selbst momentan keine Mittel zur Verfügung, sodass eine Anschaffung durch die Stadt Glinde willkommen wäre. Die SPD wird dies umgehend in die Haushaltsberatungen einbringen.